Wo die Tische zum Schlagzeug werden

(Nordwest-Zeitung - Mittwoch, 28. Juni 2006)

MUSIK „Berlin Jazz Trio“ im Café 21 - Ersatz-Sängerin Iris Romen überzeugt Drummer Michael Clifton kann auch ohne Trommeln trommeln. Iris Romen sprang für Desney Bailey ein.

Jazz im CafĂ© 21: Das „Berlin Jazz Trio“ und Sängerin Iris Romen begeisterten ihr Publikum. BILD: RENATE DETJE NEUNENHUNTORFERMOOR/RDJ - Angelockt vom rhythmisch-dynamischen Swing, der aus dem Café 21 schallte, legten hier zahlreiche Ausflügler am Sonntag eine Pause ein. Auf Einladung des Huder Kulturvereins „Impuls“ gastierte im Caf&eacut; 21 das „Berlin Jazz Trio“ mit Helmut Bruger (Klavier), Axel Obert (Kontrabass) und Michael Clifton (Schlagzeug). Komplettiert wurde das musikalische Trio durch die ebenso charmante wie ausdrucksstarke Sängerin Iris Romen, die für die zuvor angekündigte New Yorker Sängerin Desney Bailey eingesprungen war. Mit Eigenkompositionen, eigenen Interpretationen von Jazzstandards sowie legendären Swing- und Latintiteln begeisterten sie die Zuhörer, die die angekündigten Titel wie unter anderem „Take the a Train“ oder „Sweet Georgia Brown“ bereits im Vorfeld mit Applaus und Jubel begrüten. Der US-amerikanische Schlagzeuger Michael Clifton machte „Sweet Georgia Brown“ zu einem besonderem musikalischen Hörereignis. Nachdem er seinen Part am Schlagzeug in wunderbarer Weise absolviert hatte, hielt es ihn nicht mehr auf dem Stuhl. Steppend und den Takt auf den Tischen und sonstigem Mobiliar schlagend, riss er das Publikum zu begeistertem Applaus hin. Auch Kontrabassist Axel Obert faszinierte mit seinen Soli ebenso wie Bandleader Helmut Bruger am Klavier. Sängerin Iris Romen war eine, in ihrer stimmlichen Bandbreite, großartige Bereicherung für die Musiker.

Unbeschwerte Tänze im Café 21

WELTKINDERTAG Heiltanzpädagogin zeigt Vielseitigkeit auf – Leckere Kuchen

 
Kreativer Tanz: Unter der Leitung der Heiltanzpädagogin Susanne Kattenbaum aus Hude tanzten Mädchen und Jungen beim Weltkindertag im Café 21 in Neuenhuntorfermoor.
BILD: RENATE DETJE
Offiziell gibt es den Kindertag seit 1954. In diesem Jahr wurde er in Neuenhuntorfermoor gewürdigt.

von Renate Detje

NEUENHUNTORFERMOOR - Weltkindertag oder Tag des Kindes – dieses Datum geht auf eine Initiative der International Union for Child Welfare (Internationale Union zum Wohl des Kindes) IUWC zurück. Bereits 1952 wurde vorgeschlagen, einen solchen Tag speziell für Kinder einzurichten. Schon ein Jahr später wurde unter der Schirmherrschaft der IUWC der Weltkindertag in 40 Ländern begangen. In einer von der Vollversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1954 verabschiedeten Resolution, wurde der Weltkindertag offiziell eingerichtet und die Verantwortung für die Ausrichtung dieses Tages dem Kinderhilfswerk Unicef übertragen.

Von Anfang an war mit diesem Tag eine doppelte Absicht verbunden: Einerseits sollte es ein Tag des Spielens und Erholens sein, andererseits sollte der Tag zur Aufklärung über die Probleme der Kinder dieser Welt genutzt werden. Ganz und gar ungetrübte Freuden genossen die Kinder, die das Angebot des Café 21 zum Weltkindertag nutzten. Viele waren gekommen, um zu singen und zu tanzen, um zu basteln, zu malen und um sich zu schminken. Eine ganz besondere Erfahrung machten die Kinder beim „kreativen Tanz“. Unter der Anleitung der Heiltanzpädagogin Susanne Kattenbaum aus Hude erlebten sie, dass Tanzen fröhlich aber auch besinnlich und durch gezielt eingesetzte Massagen auch beruhigend wirken kann. Leckere selbst gebackene Kuchen und Säfte rundeten den Nachmittag ab.
NWZ 22. September 2004

,Tenne und Töne‘ von beschwingt bis nachdenklich

MUSIK Kontrastreiches Konzert mit „Swinging Sisters“ und dem Bundschuh-Chor


VON RENATE DETJE
 
Ganz nach dem Vorbild der Andrew Sisters: Die „Swinging Sisters“ aus Oldenburg. BILD: DETJE
NEUENHUNTORFERMOOR - Die letzte Veranstaltung zu „Himmelfahrt – ein Landstrich hebt ab!“ fand auf der Tenne des Café 21 in Neuenhuntorfermoor unter dem Titel „Tenne und Töne“ statt. Mary Kehl, Ulrike Böhmer und Gitta Pamin-Jensen treten als „Swinging Sisters“ auf und swingen sogleich im Stil der wohl berühmtesten Girls Band der Welt, den Andrew Sisters. Da erklingt Altbekanntes wie der rasant dahindonnernde „Chatanooga Tschutchuh“, der träumerische „Mr. Sandman“, der mordende „Mackie Messer“ und das verführerische „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“. Viel Beifall gab es für die sympathischen Damen, die zum Ensemble des Oldenburgischen Staatstheaters gehören, ebenso wie der sie begleitende Pianist Jason Weaver.

Mit nicht ganz so unbeschwertem Liedgut, aber nicht weniger musikalisch präsentiert sich der Oldenburger Chor „Bundschuh“. Dieser gemischte Chor singt zumeist vierstimmig und die Lieder regen nicht nur zum intensiven Zuhören sondern bewusst auch zum Nachdenken an. Es ist das Anliegen des Chores, nicht nur gemeinsam zu singen, sondern die ihren Liedern zugrunde liegenden politischen Inhalte zu verarbeiten. Das sind insbesondere Antifaschismus und Kritik am Kapitalismus und die daraus folgernde konsequente Forderung nach Frieden und Abrüstung. Die Ausdrucksform des Chores ist traditionell und modern zugleich.

Als Geschäftsführer des Kulturprojekts „Himmelfahrt“ lobte Dieter Seidel die positive Resonanz: „Alle Veranstaltungen waren gut besucht." Da es aufgrund der Namensgebung zu einigen Irritationen gekommen war, betonte Seidel, dass das nächste Projekt 2005 wirklich im zeitlichen Rahmen des Himmelfahrtfestes stattfinden wird.